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Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen. Albert Einstein

Dienstag, 1. Juli 2014

Es war einmal VII

Es war einmal im Jahr 1950

Leider ist es so, dass manche Kinder nicht gewünscht sind oder die Zeit  für sie nicht vorhanden  ist und so war es auch bei meinem Cousin Charles aus USA.


Auf dem Foto: mein Cousin Charles, links Tante Resi, die geliebte Großmutter und meine Mutter mit Unbekannt

Er wurde Anfang der 30er nach Deutschland / Düsseldorf zu meiner geliebten Oma geschickt.
Er lebte hier einige Jahre und ging hier zur Schule und fand Freunde.

1939 wurde ich geboren, da war mein Cousin gerade wieder in den Staaten, denn meine Tante, Schwester meiner Mutter hatten meinen Onkel Elwood geheiratet, der nun für seine Familie sorgte,
was für ein  Glück für mich, denn nun war ich ja da und meine Mutter gab mich dann zu unserer Oma!

Im Grunde hatten wir ja noch Glück, denn andere Kinder werden ins Heim abgeschoben!!

Ich lebte bis auf kurze Unterbrechungen dann glücklich und gut behütet bei meiner Oma und meiner Tante Resi, die andere Schwester meiner Mutter, die keine Kinder hatte.
Mir wurde erzählt, dass ich zu ihr " Mama " gesagt habe!?
Als dann der Tag kam, an dem meine geliebte Großmutter starb ( 1950 ) kam meine Tante aus USA zur Beerdigung und was meint Ihr, was mit mir geschah? meine Mutter schob mich ab nach Amerika und meine Tante nahm mich mit.

Ich ging dort zur Schule, hatte auch Freunde gefunden, war aber sehr unglücklich.
Ich konnte mit meiner Tante nicht darüber reden, denn sie hatte kein Verständnis und kaum Zeit für mich und wollte davon nichts wissen.



               Zur Vergrößerung Fotos anklicken

Ganz oben bin ich mit meinen Freunden in Düsseldorf, einen Tag vor meinem Abflug in die Staaten.
Darunter sind Fotos aus USA. mit meinem Unkel Elwood, Schulfreunde und unter Weihnachtsbaum

Mein Onkel Elwood, der sehr lieb war, war aber viele Stunden in der Firma, hatte also nur abends Zeit für mich, die er sich dann aber auch nahm!!!!!

Erst der Verlust meiner Großmutter, dann meine Freunde und meine Heimat.

Abends ging meine Tante, wie  in den Staaten üblich, zumindest 1950 zu Frauenvereinen oder Bowling  und tagsüber schlief sie!

Zum Glück ging ich in  eine Tagesschule und  war so unter Freunden..
Wir machten in der Schule die Aufgaben und ich hatte es eigentlich gut, zumal ich ja als Kriegskind aus Deutschland in das "  Land der unbegrenzten Möglichkeiten "  kam, davon träumte hier jeder.
Ich hatte ein wunderschönes Zimmer, aber wollte so gerne einen Hund, den ich leider nie bekam.
Zum Glück hatte ich ja meinen Teddy mitgenommen, dem ich alles Leid erzählte.


Gegenüber war ein Spitz, den ich nachmittags immer besuchte und dem erzählte ich eines Tages, wie sehr ich unter meinem Heimweh leide und da öffnete sich die Türe und das Frauchen des Hundes kam heraus und meinte, ich solle doch meiner Mutter schreiben, damit sie mich wieder zurückholt.
Sie gab mir Papier und einen Kugelschreiber und ich bat um Rückholung, was ich jedoch später bereuen sollte.
Meine Mutter schrieb dann ihrer Schwester, sie möge mich zurückschicken und ich war überglücklich.
Meine Tante sagte mir am Flughafen kein Lebewohl, aber mein Onkel  drückte mich ganz fest und wollte mich nicht gehen lassen.
Er kaufte mir noch Süßigkeiten, Superman-Hefte uvm.

Zuhause am Flughafen angekommen nahm mich dann meine Tante Resi in die Arme und war überglücklich, dass ich wieder Daheim war.
Sie war nur verwundert, dass ich so amerikanisch geworden war, so meinte sie, weil ich die Hand hob und Hi sagte.
Sie hatte inzwischen geheiratet und nur eine kleine Wohnung, sonst hätte sie mich gerne genommen.
Meine Mutter begrüßte mich mit dem Satz: Du hast mir mein ganzes Leben versaut.
Sie wollte irgendwann auch nach USA kommen.

Glücklich wieder Zuhause angekommen war zwar die gut behütete Zeit, die ich bei meiner Großmutter und Tante hatte, längst vorbei und ich musste mich nun damit abfinden, dass ich auch Zuhause viel alleine war, aber hier kannte ich mich ja aus und hatte mein altes Leben zurück.

Was will man machen, wenn man nicht gewollt war und  lästig ist?

Ich hab`s aber geschafft und meine Oma wäre glücklich!
Manches Mal  denke ich an die Zeit in Utica/NY zurück und frage mich, was aus mir geworden wäre.
Wenn ich die Filme sehe, in denen die Kinder mit ihren Schulbüchern unter dem Arm zur Schule gehen, dann werde ich ein wenig melancholisch.

Ich verschiebe nun seit 2 Jahren die Reise in die USA, aber mein Merlin benötigt 2 Tabletten am Tag, und das möchte ich Niemanden zumuten.
Sobald er gesund ist, so hoffe ich, werde ich hinfliegen und mir nochmals alles ansehen und in Erinnerung schwelgen.
1989 war ich das letzte Mal in USA, aber hatte keine Zeit, Utica aufzusuchen, denn wir fuhren weiter nach Florida, wo ich meine Schulkameradin von damals besuchte.

So, nun habe ich genug erzählt: Ist ja fast ein Roman geworden! lach


10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Moin, liebe Gisela,
das ist eine sehr anrührende Lebensgeschichte. Ich hoffe, du hast deinen Frieden gefunden und bist jetzt glücklich. Vielen Dank für deine Offenheit. Es könnte wirlich ein spannender Roman aus deiner Lebensgeschichte werden.
Ganz liebe Grüße Heidi

Kreatives von Andrea hat gesagt…

Hallo liebe Giesela, das ist eine Geschichte, die sehr unter die Haut geht....danke, dass du sie erzählst und so offen bist. Ich wünsche dir vom ganzen Herzen, dass du dir deinen Herzenswunsch in die USA zu fliegen auch erfüllen kannst.Ja und Heidi hat Recht, das könnte wirklich ein Roman einer Lebensgischichte werden, vielleicht schreibst du ja sogsar mal einen, wer weiß...

Ganz liebe Grüße von Andrea

Vera hat gesagt…

Hallo Gisela,

Deine Geschichte berührt mich sehr. Das ist sehr schwer zu wissen, das man (zumindest von der Mutter) nicht gewollt war und hin und her geschoben wird. Sehr traurig.

Aber ich sage immer: Wer weiß wozu das gut war. Du hast auch sehr schöne Erinnerungen z.B. an Deinen Onkel, Du bist zweisprachig aufgewachsen, hast eine Menge Erinnerungen und viel zu erzählen. Mich hast Du gleich in Deine Geschichte hineingezogen.

Ich wünsche Dir, dass Du bald in die USA reisen und in Erinnerungen schwelgen kannst. Das wird bestimmt ein ganz besonderes Erlebnis werden.

Liebe Grüße,
Vera

Uschi hat gesagt…

Hallo liebe Gisela,
Dein Bericht und die Fotos haben mich sehr berührt. Du hast ja schon in ganz jungen Jahren wirklich ein sehr ereignisreiches Leben gehabt und ich freue mich sehr, dass Du Dich trotz allem nicht hast unterkriegen lassen und durchgeboxt hast. Besonders bemerkenswert finde ich, dass Du nicht verbittert und wehklagend durch das Leben gehst, sondern eine solche Herzlichkeit und Liebenswürdigkeit verbreitest und an andere weitergibst. Ich finde Dich klasse und feue mich sehr Dich -wenn auch leider nicht persönlich- kenne!
Fühl' Dich mal ganz fest gedrückt und bleib' wie Du bist!!

Liebe Grüße
Uschi

Michaela hat gesagt…

Ich bin zu Tränen gerührt...
Was für eine Geschichte. Vielen Dank am Teilhaben deiner Erinnerungen.
Ganz lieben Gruß, Michaela

Caro´s kreative Welt hat gesagt…

Hallo Gisela, beim Lesen habe ich richtig Gänsehaut bekommen. Deine Kindheit war nicht einfach. Trotzdem hast du auch gute Erinnerungen, z. B. Oma, Tante und Onkel. Wie gut, dass du sie hattest.
Ich wünsche dir, dass du bald in die USA reisen kannst.

LG Carola

renate50 hat gesagt…

Ja, liebe Gisela, schreibe deine Gedanken und Gefühle auf, ordne deine Notizen und schreibe ein Buch über alles. Ich würde es kaufen. Unsere Jahrgänge bewegt die Kriegs- und Nachkriegszeit - ich denke, wenn du einen Verleger findest, bist du erfolgreich. Nur Mut und Selbstvertrauen !!! Renate

Unknown hat gesagt…

Liebe Gisela,

was für eine berührende Erzählun aus deinem jungen Leben. Ja was wäre vielelicht aus dir geowrden wenn du in den USA geblieben wärst? Doch es ist nun wie es ist und wird gnauso sein Gutes haben.
Weisst du...ich kenne diese unerwünscht sein...obwohl ich bei meiner Mutter lebte. Sie zeigte es mir regelmässig das ich nicht wirklich willkommen bin. Das schlimmste war das sie mir sagten konnte das sie mich nicht liebt. Sie hatte mit meiner Person bis zu ihrer Todesstunde mühe. Trotzallem liebte ich sie...sie war doch meine Mutter.
Ich wünsche dir, dass du nochmals eine schöne Reise in die USA antreten darfst.

Herzliche Grüessli
Julia

Nannieflash hat gesagt…

Beautiful photos Gisella, and dont the years fly by, hugs Shirleyxxxxx

Regina hat gesagt…

Gisela, es macht mich traurig zu lesen, dass du nicht so eine schöne behütete Kindheit hattest wie Elma und ich.
Drücke dich mal ganz dolle!
Hoffe, dass es Merlin bald wieder besser geht, so dass deine Reise in die USA bald starten kann.

LG Regina